Vorderladerschützen
Vorderladerschießen - ein Hobby zwischen Nostalgie und Sport
Das Schießen mit Vorderladern ist wohl die ursprünglichste Art des Schießens mit Feuerwaffen überhaupt, deren Ursprung bereits Anfang des 14. Jahrhunderts gelegt wurde. Die Entdeckung des Schwarzpulvers und die Geschichte der Feuerwaffen können nicht voneinander getrennt werden. Die landläufige Meinung, das Schwarzpulver sei von dem Mönch Bertold Schwarz entdeckt worden, gehört eher ins Reich der Fabeln: Schwarzpulver ist uralt, viel älter als Feuerwaffen, und soll bereits vor Christi Geburt in China erfunden worden sein. Sein Name stammt daher wohl eher von der typischen Farbe, die sich aus der Zusammensetzung der 3 Komponenten ergibt: (Kali-)Salpeter (75%), Holzkohle (15%) und Schwefel (10%).
Besonders interessant ist, dass von den diversen Zünd- und Schlosssystemen die Steinschloss-Ära, mit etwa 350 Jahren einen ungeschlagenen Rekord hält. Dieser wird auch angesichts der modernen Entwicklung von Laserwaffen nicht von Halb- und Vollautomaten gebrochen werden.
Auch heute, im 21. Jahrhundert, wird noch mit Vorderladern geschossen, und zwar sportlich (z.B. im Deutsche Schützenbund "DSB"), aber auch jagdlich (z.B. in Amerika gibt es eine gesonderte Jagdsaison für Vorderlader). Dieser Artikel befasst sich näher mit der sportlichen Seite des Vorderladerschießens.
Das Laden der Vorderladerwaffen erfolgt - wie der Name schon sagt - von vorne durch den Lauf (Ausnahme: Revolver). Zunächst wird die Schwarzpulverladung eingefüllt. Anschließend wird die Kugel oder das Geschoß in den Lauf geschoben. Beim heutigen sportlichen Schießen kommen 2 Zündsystem zum Einsatz, Steinschloß- und Perkussionszündung.
- Zunächst sind da die Steinschlosswaffen, bei denen die Zündung des Schwarzpulvers durch einen Funken erfolgt, welcher durch einen feinen glühenden Metallspan erfolgt, der durch Reibung eines Feuersteins über eine Metallscheibe erzeugt wird. Dazu wird ein Feuerstein, der im Schlaghahn befestigt ist, über eine metallene
- Schlagfläche abgeschlagen. Der dabei entstehende heiße Metallspan zündet zunächst eine lose Zündladung, die mit einer zeitlichen Verzögerung, über einen Zündkanal, die Hauptladung im Lauf entzündet.
- Im Gegensatz zur Funkenzündung gibt es noch die Perkussionszündung. Hier erfolgt die Zündung mittels eines schlagempfindlichen Zündhütchens, welches mit Kaliumchlorat oder Knallquecksilber gefüllt ist. Wenn nun der Hahn auf dieses Zündhütchen trifft, entsteht ein heißer Strahl, der ebenfalls über einen Zündkanal die Hauptladung im Lauf entzündet.